Was kostet ein Inkassoverfahren 2025-2026

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Unternehmen, die auf das Eintreiben von Schulden spezialisiert sind, bieten ihren Kunden rechtliche Dienstleistungen an und stellen Rechnungen für die entstandenen Kosten aus. Diese Kosten müssen in der Regel vom Schuldner als Schadensersatz für die Nichterfüllung von Verpflichtungen erstattet werden. Die Kosten für die Dienstleistungen können auf das Niveau steigen, das ein Anwalt für ähnliche Arbeiten verlangen könnte, und die Berechnungen erfolgen oft gemäß dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG).

Kriterien für die Berechnung der Vergütung

  1. Schuldenbetrag: Die Höhe der Inkassogebühren hängt von der Schuld ab.
  2. Kosten der Schuldeneintreibung: Werden bei der Bestimmung der Endsumme der Kommission berücksichtigt.

Prozess der außergerichtlichen Einigung

Bereits in der ersten Phase des Inkassoverfahrens wird eine Zahlungsaufforderung versendet. Für diese erste außergerichtliche Maßnahme wird aktuell ein Vergütungssatz von 0,5 Provisionen gemäß Artikel Nr. 2300 Nr. 2 RVG angewendet. Aufgrund aktueller Anpassungen liegt der entsprechende Kostenwert im Jahr 2025 bei etwa 25,50 EUR. Sollte es zu weiteren Maßnahmen kommen – beispielsweise weil die Forderung bestritten wird oder der Schuldner nicht reagiert – kann der Gebührensatz auf 0,9 Provisionen ansteigen. Bei fehlerhaften oder überzogenen Reklamationen kann der Satz bis zu 1,3 Provisionen betragen.

Berechnung von Entschädigungen

Bei einer Vereinbarung über eine Ratenzahlung darf das Unternehmen eine Provision von 0,7 gemäß Artikel Nr. 1000 RVG erheben. Hierbei beträgt der Wert der Dienstleistung nur die Hälfte des Schuldsumme.

Verfahren zur Schuldenerrinnerung

Die Provision für die Einreichung einer Erinnerung beträgt 1,0 gemäß Nr. 3305 RVG, und eine zusätzliche Gebühr für die Zwangsvollstreckung beträgt 0,5 gemäß Artikel Nr. 3308 RVG. Die Gesamtsumme kann je nach Umfang der vorhergehenden Arbeit des Unternehmens variieren.

Verlust des Rückkaufrechts

Bei der Zwangsvollstreckung fallen zusätzliche Kosten für den Schuldner in Höhe von 0,3 Provisionen gemäß Artikel Nr. 3309 RVG sowie Gerichtskosten und Kosten für Gerichtsvollzieher an.

Fester Kostensatz

Unabhängig von den Umständen wird ein fester Satz von 20% der Eintreibungssumme gemäß Artikel Nr. 7002 RVG angewendet, mit einem maximalen Betrag der einmaligen Hilfe von 20 Euro.

Kosten im Zusammenhang mit der Beteiligung Dritter und Verzugszinsen

Kosten im Zusammenhang mit der Beteiligung Dritter

Die Kosten, die durch die Beteiligung Dritter im Prozess der Schuldeneintreibung entstehen, sind vom Schuldner zu erstatten. Zu diesen Kosten gehören:

  1. Gerichtskosten: Diese Ausgaben sind gesetzlich geregelt und umfassen die Zahlung für die Dienstleistungen der Gerichtsbehörden.
  2. Ermittlung der Adresse des Schuldners: Falls es notwendig ist, den Aufenthaltsort des Schuldners festzustellen, können die Kosten variieren, abhängig von der Organisation oder der Behörde, die mit dieser Untersuchung beauftragt wurde. Am häufigsten werden Informationen über den Wohnort über die Registrierungsbehörden eingeholt.
  3. Kosten für Rückzahlungen: In Fällen, in denen die Zahlung nicht durch das SEPA-Lastschriftverfahren gedeckt ist oder Einwände des Kontoinhabers gegen die Direktbelastung vorliegen, erhebt die Bank eine Gebühr für die Rücküberweisung.

Verzugszinsen

Verzugszinsen werden während des gesamten Prozesses der Schuldeneintreibung berechnet und sind Teil der Schäden, die der Schuldner zu ersetzen hat. Gemäß den Artikeln 280 und 286 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) sind die Zinsen auf verspätete Zahlungen besonders wichtig für die finanzielle Stabilität des Gläubigers, insbesondere bei beträchtlichen Beträgen oder langfristigen Schulden. Nach Artikel 288 BGB werden die Zinsen auf Forderungen von Verbrauchern fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz berechnet, was sie zu einer erheblichen finanziellen Belastung für den Schuldner macht.

Daher spielen die Kosten, die mit der Beteiligung Dritter verbunden sind, und die Verzugszinsen eine wichtige Rolle im Prozess der Schuldeneintreibung und können die finanzielle Belastung für den Schuldner erheblich erhöhen, was die Bedeutung rechtzeitiger Zahlungen unterstreicht.

Rechenbeispiele 2025-2026

Die folgenden Beispiele zeigen eine typische Berechnung.

Rechenbeispiel 1: Inkassokosten für Beauftragung und erste Zahlungsaufforderung 2025-2026

Du hast Schuhe für 100 Euro bestellt – und die Rechnung übersehen. Die Zahlungsfrist ist abgelaufen und du befindest dich in Zahlungsverzug. Der Gläubiger übergibt den Auftrag an ein Inkassounternehmen. Du erhältst von dort die erste Zahlungsaufforderung.

Hauptforderung 100,00 EUR
Kosten für die erste ZahlungsaufforderungRVG-Gebührensatz 0,524,50 EUR
Pauschale für Post und Telekommunikation20 % der Inkassokosten4,90 EUR
SUMME der Kosten    29,40 EUR

Beispielberechnung 2: Kostensteigerung im Falle einer ungerechtfertigten Reklamation 2025-2026

Situationsbeschreibung

Stellen Sie sich vor, Sie haben Schuhe für 100 Euro gekauft. Kurz darauf erhalten Sie eine Zahlungsaufforderung, die den ursprünglichen Betrag plus die Kosten für die Schuldeintreibung enthält. Sie sind sich sicher, dass die Rechnung bereits bezahlt wurde, und entscheiden sich daher, eine Beschwerde beim Inkassobüro einzureichen.

Analyse der Beschwerde

Ihre Beschwerde führt zu einer detaillierten Untersuchung. Währenddessen kann der Gläubiger eine erneute Beratung durchführen und alle Finanztransaktionen überprüfen, um sicherzustellen, dass das Geld erhalten wurde und korrekt verbucht wurde.

Fehlerentdeckung

Die Überprüfung der Finanzdokumente zeigt, dass ein Fehler aufgetreten ist: Sie haben tatsächlich eine Zahlung geleistet, diese wurde jedoch auf ein anderes Konto gebucht. Daher erweist sich Ihre Beschwerde als unbegründet.

Mögliche finanzielle Folgen

Aufgrund der Notwendigkeit zusätzlicher Überprüfungen kann der Faktor für die Erhöhung der Eintreibungskosten auf 1,3 angehoben werden. Dies spiegelt den zusätzlichen Aufwand wider, der mit der Bearbeitung Ihres Falls verbunden ist.

Empfehlungen

Um ähnliche Situationen in Zukunft zu vermeiden, wird empfohlen, Ihre Zahlungen sorgfältig zu überprüfen und sicherzustellen, dass jeder von ihnen ordnungsgemäß zugewiesen wird. Es ist auch nützlich, alle Zahlungsbelege für eine mögliche Überprüfung im Falle von Streitigkeiten aufzubewahren.

Hauptforderung 100,00 EUR
Inkassokosten bei erhöhtem Aufwand nach ungerechtfertigter ReklamationRVG-Gebührensatz 1,363,70 EUR
Pauschale für Post und Telekommunikation20 % der Inkassokosten12,74 EUR
SUMME der Kosten     76,44 EUR

Beispielrechnung 3: Mögliche Kosten während und nach einem Gerichtsverfahren 2025-2026

In dem vorgestellten Fall, wenn Sie Schuhe im Wert von 100 Euro bestellt und die erste Aufforderung zur Schuldenbegleichung ignoriert haben, kann dies zu zusätzlichen Kosten führen. Wenn das Inkassobüro keine Antwort auf seine Versuche erhält, die Situation zu klären, bleibt dem Gläubiger oft keine andere Wahl, als vor Gericht zu gehen, um die Schulden einzutreiben.

Zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit Gerichtsverfahren

  1. Gerichtskosten: Zahlung der Gerichtsgebühren und mögliche Ausgaben für rechtliche Vertretung.
  2. Strafen und Verzugszinsen: Im Falle einer Niederlage vor Gericht können dem Hauptbetrag Verzugszinsen und Strafen für verspätete Zahlung hinzugefügt werden.
  3. Kosten für Vollstreckungsverfahren: Wenn das Gericht eine Entscheidung zur Zwangsvollstreckung trifft, könnten Ihnen die Kosten für die Dienste eines Gerichtsvollziehers auferlegt werden.

Tabelle der möglichen Kosten

KostenartBeschreibung
GerichtskostenZahlung der Gerichtsgebühr und Anwaltskosten
Strafen und VerzugszinsenZusätzliche Beträge, die für die Verletzung der Vertragsbedingungen berechnet werden
Kosten für VollstreckungsmaßnahmenAusgaben für die Dienste eines Gerichtsvollziehers zur Durchsetzung eines Gerichtsbeschlusses

Fazit

Im Jahr 2025 gelten – auf Grundlage der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen – ähnliche Berechnungsmodelle wie in den Vorjahren, jedoch mit leichten Anpassungen der Vergütungssätze und Pauschalen. Wer offene Forderungen nicht zeitgerecht begleicht, muss mit zusätzlichen Kosten rechnen, die sich durch Verzugszinsen, Drittauslagen und ggf. durch gerichtliche Maßnahmen weiter erhöhen können. Es empfiehlt sich daher, Zahlungsaufforderungen frühzeitig zu überprüfen und im Zweifel Rücksprache zu halten, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Hauptforderung 100,00 EUR
Kosten für höheren Aufwand bei der InkassobearbeitungRVG-Gebührensatz 0,944,10 EUR
+ Pauschale für Post und Telekommunikation20 % der Inkassokosten8,82 EUR
Beantragung MahnbescheidRVG-Gebührensatz 1,049,00 EUR
+ Pauschale für Post und Telekommunikation20 % der Kosten9,80 EUR
– Anrechnung außergerichtliche Tätigkeit– 50 % RVG-Gebührensatz 0,9-22,05 EUR
+ Gerichtskosten    36,00 EUR
Beantragung VollstreckungsbescheidRVG-Gebührensatz 0,524,50 EUR
+ Pauschale für Post und Telekommunikation20 % der Kosten4,90 EUR
Inkassokosten für VollstreckungRVG-Gebührensatz 0,3
min. 15,00 EUR
15,00 EUR
+ Pauschale für Post und Telekommunikation20 % der Kosten3,00 EUR
+ GerichtsvollzieherkostenHöhe je nach Aufwand und Inhalt der Vollstreckung
min. 15,00 EUR
15,00 EUR
SUMME der Kosten     min. 188,07 EUR

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